Wie ich mir IT-Fachzeitschriften vorstelle …

Wohl niemand kann behaupten, die IT-Branche wäre nicht innovativ. Dementsprechend könnte man auch davon ausgehen, dass dies auf auch auf Verlage zutrifft, die in diesem Segment mit aktuellen Artikeln und Berichten aufwarten. Weit gefehlt. Hier fehlt es gänzlich an Innovation.

Während die bevorzugte tägliche Zeitung mit einer iPad-Version ankommt und einen speziellen Bereich für Abonnenten anbietet, der weit über die Bereitstellung eines PDFs hinausgeht, fehlt sich alles bei – zumindest deutschsprachigen – IT-Fachzeitschriften. Doch gerade hier ist das Klientel mit entsprechenden Gadgets und Datentarifen ausgestattet.

Aktualität

Die IT-Branche ist schnelllebig. Bei einer zweimonatigen Erscheinungsweise können verfasste Artikel schnell mal alt aussehen, oder schlicht Fehlinformationen beinhalten, da es zwischenzeitlich zu Änderungen/Neuerungen gekommen ist. Ein Printmedium kann darauf nicht oder nur in begrenztem Rahmen reagieren. Es bedarf einer Online-Lösung. Dies bedeutet aber, dass die herkömmlichen Ausgaben verworfen werden und Artikel erscheinen, wenn sie fertig sind und korrekturgelesen wurden (sofern dies überhaupt passiert).

Für mich bedeutet dies ein Loslassen von der herkömmlichen “Ausgaben-Politik”. In einer schnelllebigen Branche müssen auch die entsprechenden Artikel schnellstmöglich zum potentiellen Empfänger. Zwei Monate auf einen Artikel zu warten ist in der heutigen Zeit einfach nicht drinnen. Ich als Konsument möchte die Information schnellstmöglich, schließlich zahle ich auch dafür. Zudem können Aktualisierungen einfach durchgeführt werden. Bei der Print-Variante nur schwer möglich.

Preismodelle

Entscheidend ist sicherlich auch das Preismodell. Es interessiert sich kaum jemand für alle Inhalte einer Ausgabe. Eine 1:1 Abbildung wäre also definitiv fehl am Platz. Vielmehr bieten sich folgende Modelle an:

  • Preis pro Artikel
    Der gewünschte Artikel kann – wie seit langem vielfach in Verwendung – zu einem Fixpreis “erworben” werden. Ein Abonnement ist nicht notwendig.
  • Artikel-Abonnement
    Grundsätzlich ein Abonnement, das monatlich berechtigt, n Artikel zu konsumieren.
  • Artikel-Flatrate
    Gegen ein Fixum können alle Inhalte bezogen werden.

Idealerweise werden alle Modelle angeboten und der Interessent kann sich das gewünschte aussuchen. Der springende Punkt ist schlussendlich sicherlich der Preis. Im Internet kann de facto jegliche Information kostenfrei bezogen werden, wofür also bezahlen?

Wozu überhaupt bezahlen?

Natürlich drängt sich diese Frage auf, immerhin – wie oben schon angesprochen – findet sich fast jegliche Ressource bereits im Web. Aber eben die Qualität lässt oft zu wünschen übrig. Und das ist der Hebel, der angesetzt werden muss. Qualitativ hochwertige Artikel zu einem guten Preis.

Mal davon abgesehen, dass für mich die Zeiten vorbei sind, als ich mit Zeitschriften durch die Gegend lief, finde die Preise pro Ausgabe definitiv zu hoch. Die Zeitschriften werden immer dünner, die qualitativ hochwertigen Artikel weniger, die Werbung mehr. Das steht in keiner Relation. Durch das Einsparen des Print-Prozesses können Inhalte günstiger angeboten und einem größeren Publikum vermittelt werden. Eine Chance, mit gutem Preis und hoher Qualität zu punkten.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Sprache. Die wirklich guten Informationen sind meist in Englisch verfügbar. Viele wehren sich jedoch dagegen und möchten Informationen in der Muttersprache erhalten und sind durchaus bereit, dafür zu bezahlen. Wie bereits gesagt: Preis und Qualität müssen stimmen.

Fazit

Ich kann nicht sagen, warum gerade die deutschsprachigen IT-Zeitschriften so wenig innovativ sind. Es liegt aber – für mich – klar auf der Hand, dass Handlungsbedarf besteht. Es ist nicht ausreichend, das Format zu ändern. Es muss das Medium geändert werden, mit der Möglichkeit der Volltextsuche, eventuellen Community-Contents – und das redaktionell geprüft. Zudem sollte dies auch recht bald geschehen. Denn wer möchte mit seinem Gadget und 5 Zeitschriften durch die Gegend laufen? Diese Zeiten sind vorbei.

Veröffentlicht von Norbert Eder

Ich bin ein leidenschaftlicher Softwareentwickler. Mein Wissen und meine Gedanken teile ich nicht nur hier im Blog, sondern auch in Fachartikeln und Büchern.

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2 Kommentare

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  1. Welche Englischsprachigen Alternativen gibt es ald PDF?
    Hier liegen die DotNetPro und DotNet Magazin meist ungelesen im Regal, weil ich schlciht vergesse reinzuschauen, weil Blogs und Co. Mit ipad gelesen werden.
    Gruss
    Dirk

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