Das Geheimnis der Kommunikation

Vor einigen Tagen habe ich zum Thema Arbeiten wir an der Kommunikation geschrieben. In diesem Beitrag hatte ich einige Punkte aufgelistet, die ein Team zu einer besseren Kommunikation führen, wohlgemerkt, auf mein Team abgestimmt. Gestern hatten wir einen Workshop-Tag mit Ilker Cetinkaya zum Thema Scrum. In diesem wirklich sehr inspirierenden Workshop hatten wir auch ein wenig Systemtheorie zum Thema. In seiner Rohform nichts für schwache Nerven. In der durch Ilker aufbereiteten Form dauerte es nicht lange und mir fiel es wie Schuppen von den Augen.

Ich hatte den Grund erkannt, warum die Kommunikation innerhalb meines Teams und auch mit angrenzenden Bereichen nun wesentlich besser funktioniert als noch vor einigen Monaten. Intuitiv hatte ich eine Entscheidung zu einem Vorgehen getroffen und diese umgesetzt. Nie wäre ich jedoch auf den Gedanken gekommen, dass dieser Punkt wesentlich stärker wiegt als alle im letzten Beitrag zum Thema Kommunikation aufgelisteten Punkte. Das Stichwort ist

Transparenz

Jawohl! Transparenz!

Das hat mit Kommunikation nun was genau zu tun?

Mit einer mangelnden Kommunikation geht meist auch noch ein weiterer Punkt einher: Mangelnde Motivation, oder besser formuliert, stark einwirkende Demotivation. In zahlreichen Quellen wird betont:

Wahre Motivation kommt von innen.

Dem kann ich so auch zustimmen. Die eigene Motivation kann jedoch eingeschränkt werden. Dies geschieht durch externe Einflüsse. Da gibt es viele Faktoren., einer ist fehlende Information.

Fehlende Information. Klingt auf den ersten Blick banal. Es bedeutet aber, dass der eigene Entscheidungsfreiraum eingeschränkt wird, das Ziele, Visionen nicht erkannt werden und somit auch kaum Weiterentwicklungspotential gesehen wird. Das resultiert wiederum darin, dass der Einzelne nicht weiß wohin der Weg führt und wo auf diesem Weg er selbst Platz findet. Das löst Existenzängste aus.

Eine logische Folgerung: Es findet eine Einigelung statt, eine Abgrenzung. Typisch dafür ist, dass selbst wiederum keine Informationen weitergegeben werden, um sich selbst unentbehrlich zu machen.

Um dieses Problem zu beheben, kommt nun die Systemtheorie ins Spiel (bitte beachten, dass meine Kenntnisse der Systemtheorie als sehr gering einzustufen sind, bei Fehlbeschreibungen bitte mich zu verbessern). Speziell die Selbstreferenzialität. Salopp gesagt bedeutet dies, dass sich ein System (eine Person, ein Team, ein Unternehmen etc.) nur auf sich selbst bezieht, sich selbst reguliert. Einflüsse aus der Umwelt können angenommen werden, müssen aber nicht.

Möchte ich als Person einen Vorteil aufzeigen, muss ich die Änderung bei mir selbst anwenden, zeigen dass es funktioniert und kann somit angrenzenden Systemen ein Angebot unterbreiten, dies ebenfalls einzusetzen. Diese Systeme entscheiden selbst ob sie das tun werden oder nicht. Wird der Vorteil erkannt und für gut befunden stehen die Chancen dazu natürlich gut. Weit größere Chancen sind einzuräumen, wenn dies ohne ein dargelegtes “Angebot” übernommen wird.

Mein Vorgehen war nun, für Transparenz in meinem Tun zu sorgen. Meine Team-Mitglieder wurden verstärkt zu Entscheidungen herangezogen, bekamen Informationen zu dem “Wie geht es weiter?” usw. Durch die gelebte Transparenz haben meine Team-Mitglieder offensichtlich den daraus resultierenden Vorteil erkannt und selbst umgesetzt. Die Informationen wurden mehr, jeder konnte seinen Platz finden, die Sicherheit ist gestiegen, ebenfalls die Motivation. Die “neue” Motivation hat dazu beigetragen, dass mit vielen Informationen freizügiger umgegangen wird. Es stieg der Kommunikationsanteil. Und plötzlich läuft das Werk …

Fazit

Transparenz ist ein entscheidender Faktor der gerne unterschätzt wird. Mitarbeiter möchten wissen wie es um ein Unternehmen, die Projekte, ihre Zukunft steht. Nur mit diesem Wissen können sie sich wirklich einbringen und sind motiviert für Mehrwert zu sorgen. Ich selbst habe durch Ilker einen kleinen Einblick in für mich neue Themen erhalten der mir sofort geholfen hat, einige meiner Entscheidungen zu reflektieren und weitere Maßnahmen setzen zu können. Was folgt ist sicherlich ein weiteres Studium dieser Gebiete um mein Wissen zu festigen. Ebenfalls verstehe ich nun, dass dies der wahre Grund war, warum die Kommunikation innerhalb meines Teams nun ordentlich funktioniert. Die anderen Maßnahmen waren gut und sicherlich hilfreich, jedoch nicht ausschlaggebend.

Veröffentlicht von Norbert Eder

Ich bin ein leidenschaftlicher Softwareentwickler. Mein Wissen und meine Gedanken teile ich nicht nur hier im Blog, sondern auch in Fachartikeln und Büchern.

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