Backupstragegie für Dummies gesucht

OCZ Solid State Drive

Irgendwann trifft es jeden. Schnelles Hochfahren des Standrechners, um mal eben etwas nachzusehen. Der Versuch endete jäh, kein bootfähiges Device angeschlossen. Der erste Verdacht bestätigte schnell, die SSD segnete das Zeitliche und befand sich auf dem Weg in die ewigen Jagdgründe. Wie war das nun noch einmal mit dem Backup?

Zuerst: Ja, ich hatte ein Backup. Und nein, es wäre gar nicht so schlimm gewesen, da es nicht meine Daten-Platte traf, sondern die Boot/OS-HDD. Trotzdem überdenkt man in so einem Falle seine Backup-Strategie, so man sie überhaupt so nennen kann. Wie handhabe ich das aktuell? Eigentlich nicht optimal:

  • Externe Platten mit entsprechender Größe, die wichtigsten Daten befinden sich zudem zusätzlich außer Haus (man weiß ja nie, was passiert).
  • Daten werden manuell auf diese Platten überspielt. Natürlich geschieht dies schon über Scripts, dennoch muss man sich aktiv darum kümmern. Einfach mal einstöpseln, Daten werden geschaufelt, abstöpseln und beim nächsten Mal geht es weiter spielt sich da nicht.
  • Sourcecode liegt bei mir auf GitHub oder Bitbucket und bedarf keiner separaten Behandlung. Den brauche ich auch ständig unterwegs, daher auch online.
  • Oft benötigte und wenig sensible Daten/Dokumente landen auf Dropbox und sind so auf allen meinen Rechnern/Gadgets verfügbar. Da muss man sich auch nicht weiter darum kümmern, es funktioniert.

Der Großteil meiner Daten besteht aus Fotos, ist doch die Fotografie eine meiner größten Leidenschaften. RAW-Format und jahrelanges Knipsen geben da schon einige hundert Gigabyte her. Dagegen gibt die restliche Datenmenge kaum etwas her.

Bei heutigen Gesprächen auf Twitter kamen die unterschiedlichsten Lösungen auf. Eine davon behandelte das Thema “Online Storage” in zahlreichen Ausprägungen. Sei es nun Dropbox, Box, oder aber auch Backup-Lösungen á la CrashPlan und Konsorten. Hierzu stellt sich – für mich – diese eine Frage:

Möchte ich meine privaten Daten wirklich zur Gänze online haben?

Hierzu fällt mir gleich mal diese Meldung ein. Oder aber auch das hier. Dass private Daten durchsucht, indiziert und ausgewertet werden ist vielleicht aus Sicht eines Unternehmens zu verstehen, aus Benutzersicht jedoch unverständlich. Denke ich jetzt an meine zahlreichen Fotos, dann … nein, die will ich lieber bei mir haben. Abgesehen davon gibt es auch keinen einzigen Anbieter, der eine solide Lösung für meine 350GB+ an Fotodaten anbieten kann.

Neben den Fotos gibt es auch noch andere Daten, die ich lieber in meiner Nähe habe und nicht diversen Online-Anbietern in den Rachen schieben möchte (Verträge u. Ä.). Für alles andere verwende ich Dropbox. Da liegen aber ohnehin nur ein paar Slides, ein paar angefangene Blogbeiträge und ähnlich “unwichtige” Daten darauf.

Damit wäre also nun geklärt, dass meine Daten auch weiterhin bei mir bleiben. So wie bisher. Nur besser soll es sein. Noch einmal zur Wiederholung: Aktuell wird auf zahlreiche Festplatten gesichert. Eine zentrale Lösung gibt es nicht.

Nun, worin liegen nun eigentlich meine Anforderungen?

  • Zentraler Storage
  • Für alle Rechner im Haushalt benutzbar
  • Ausgereifte Client-Software zur automatischen Datensicherung ohne manuell eingreifen zu müssen (Einrichtung exklusive)
  • Automatische Verteilung der Daten auf mehrere Platten
  • Geringer Stromverbrauch
  • Zugriff von extern nicht notwendig, eigentlich auch gar nicht erwünscht
  • Einfaches Rückspielen der Daten zu einem bestimmten Stand
  • Kompatibilität zu jeder möglichen Hard-/Software-Konstellation (Microsoft, Apple, …)
  • Idealerweise Zugriff von mobilen Geräten auf gespeicherte Daten

Aufgrund der geführten Gespräche habe ich mir nun ein paar Lösungen angesehen, darunter Synology DS213air und die günstigere Variante Synology DS212j. Beide scheinen grundsätzlich recht gute Bewertungen zu haben und sollten auch meine Anforderungen erfüllen. Lediglich fehlt mir auf diesem Gebiet ein wenig die Erfahrung, wodurch ich auf zahlreiches Feedback hoffe :)

Zu guter Letzt auch interessant, was Scott Hanselman zu diesem Thema schreibt, der ebenfalls auf Synology setzt – und einem durchaus komplexeren Setup als ich es benötige.

Update

Nach einer genaueren Recherche und einigen Gesprächen habe ich mich dazu entschlossen, auf die Synology DiskStation DS212j zu setzen. Als Festplatten werden wohl 2 Western Digital WD30EFRX Red 3TB zum Zuge kommen. Ob die spezielle NAS-Auslegung der Platten tatsächlich einen Vorteil gegenüber reiner Desktop-Platten bringt, oder doch nur ein Marketing-Gag ist, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, dass die NAS-Platten eine längere Garantie (3 Jahre im Vergleich zu 2 Jahren) besitzen.

Meine bisherigen Backup-Platten werden ein Backup der Station via USB beziehen. Eine davon wird grundsätzlich außerhalb des Eigenheims aufbewahrt.

Veröffentlicht von Norbert Eder

Ich bin ein leidenschaftlicher Softwareentwickler. Mein Wissen und meine Gedanken teile ich nicht nur hier im Blog, sondern auch in Fachartikeln und Büchern.

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